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Verbandsleitung und Mitarbeiter des Wasserzweckverbandes Mallersdorf waren auf dem Stand der Wasserversorger in der Ostbayernschau im Einsatz.

Mallersdorf-Pfaffenberg. Die Arbeiten zur Verlegung der neuen Wasserleitung werden in Mallersdorf wie geplant nach Ostern fertig und alle Verkehrssperrungen aufgehoben. Nach
Auskunft des Straßenbauamtes Deggendorf wird die Staatsstraße im zweiten Halbjahr 2025 komplett neu asphaltiert. Auch die ca. 100 m lange neue Leitung in der Seitenstraße des
Buchetweges - aufgrund des bevorstehenden Straßenbaus durch die Gemeinde vom Wasserzweckverband noch schnell mit eingeschoben – wurde eingebaut.
Wie angekündigt wird jetzt in Pfaffenberg vom Marktplatz bis zum westlichen Ortsende Richtung Neufahrn die neue Wasserleitung von der Fa. Guggenberger verlegt. Baubeginn ist am
Montag, 8. April, Dauer voraussichtlich bis Juli.

Nach rund 10 Wochen Winterpause beginnen am Montag, den 26. Februar wieder die Arbeiten zur Verlegung der neuen Wasserleitung in Mallersdorf. Dazu wird die Marktstraße im Bereich zwischen Bestattung Unterpaintner, Einmündung Buchetweg, bis nach der EDV-Firma Neumeier Ignaz-Günther-Straße, gepserrt. Die Zufahrt ist nur für Anlieger möglich.

Umleitung erfolgt wie im letzten Jahr über Pfaffenberg - Neiderlindhart - Sportplatz Mallersdorf und umgekehrt. Siehe Skizze.

Mallersdorf-Pfaffenberg. Vor einigen Tagen fand im Gasthaus „Zum gemütlichen Treff“ in Mallersdorf-Pfaffenberg die Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes (WZV) Mallersdorf statt. Im Mittelpunkt der Sitzung standen die hohen Stromkosten, die Festlegung des neuen Wasserpreis und der Wirtschaftsplan 2024 mit einem Minus von fast 800.000 Euro.

Verbandsvorsitzender Karl Wellenhofer begrüßte die Mitglieder der Verbandsversammlung und er zeigte anhand von Bildern und Daten die 60jährige Geschichte des Verbandes auf.
Am 19. Dezember 1963 hatten 8 Gemeinden – Grafentraubach, Graßlfing, Haader, Laberweinting, Mallersdorf, Niederlindhart, Pullach und Wallkofen einen Zweckverband zur gemeinsamen Trinkwasserversorgung gegründet, weil einerseits im Wasser vieler Hausbrunnen zu viele Bakterien waren und andererseits das Wasser für die stark wachsende Entwicklung zu wenig wurde. Die ersten Brunnen wurden südlich von Mallersdorf gebaut und 2002 waren es nach der Fusion mit dem ZV Lengthal 14 Großgemeinden, in denen heute über 40.000 Menschen versorgt werden,
1985 hatte man in Brunnen, Leitungen, Hochbehälter, Verwaltungssitz usw. bereits 65 Mio. Euro investiert. 4 Vorsitzende und 3 Werkleiter haben in diesen 6 Jahrzehnten den Verband geführt, in dem viele Beschäftige ihren Beruf erlernt und teilweise über Jahrzehnte ausgeübt haben. „Diese stabile, personelle Struktur mit sehr motivierten Beschäftigten ist sicher ein wichtiger Grundpfeiler dieser 60jährigen Erfolgsgeschichte“, so Wellenhofer. Er wies abschließend daraufhin, dass nicht nur der Verband, sondern auch die Leitungen und Anlagen 60 Jahre alt werden und das wird die große sowie finanzielle Herausforderung werden, dies alles für eine sichere und gesunde Versorgung mit Trinkwasser zu erhalten, zu erneuern oder zu sanieren.

Bei Punkt 1 der Sitzung erklärte Vorsitzender Wellenhofer, dass aufgrund der extrem gestiegenen Stromkosten seit Beginn des Krieges in der Ukraine von 300.000 auf 1 Mio. Euro im Jahr der Werkausschuss beschlossen hat, dass der laufende Kalkulationszeitraum unterbrochen wird und 2023 eine Neuberechnung der Verbrauchsgebühren 2024/2025 erfolgt. In der aktuellen Gebührenbedarfsberechnung wurden jetzt die gestiegenen Strompreise, die Ergebnisse der Tarifverhandlungen, erhöhte Baupreise im Tiefbau und allgemeine Inflationssteigerungen berücksichtigt. Zusätzlich wurden die Grundgebühren für die Zähler auf Grundlage aktueller Rechtsprechungen neu gestaffelt, da ein doppelt großer Wasserzähler auch eine doppelt so hohe Grundgebühr haben muss. Die Verbandsversammlung beschloss daraufhin die neue Verbrauchsgebühr von 1,79 Euro für 1.000 Liter Trinkwasser, bei gleichbleibender Grundgebühr von 60 Euro im Jahr für den kleinsten Hauswasserzähler.

Der Haushalt und der Wirtschaftsplan für das Jahr 2024 wurde dann von Werkleiter Ludwig Sigl vorgestellt, erläutert und mit Erträgen von 5.753.800 Euro und Aufwendungen von 6.525.700 Euro genehmigt, was trotz der Gebührenerhöhung einen Fehlbetrag von 771.900 Euro bedeutet. Die größten Aufwandsposten werden für die Instandhaltung der Verteilungsanlagen mit ca. 2 Mio. Euro und für die Strombeschaffung mit 1 Mio. Euro angesetzt, die Abschreibungen liegen bei 1,4 Mio. Euro und der Personalaufwand bei 965.000 Euro.

Der Vermögensplan beinhaltet Anlagenzugänge in Höhe von 1.830.000 Euro. Einen großen Anteil daran haben neue, geplante  Baugebiete in 8 der 14 Mitgliedsgemeinden mit einer Investitionssumme von 1,3 Mio. Euro.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Fa. Rieder, die u.a. rundum die Uhr bereit ist, Rohrbrüche zu reparieren, wurde mit einem neuen Jahresvertrag für die nächsten 4 Jahre wieder besiegelt. Die Fa. Rieder hatte in der Ausschreibung das wirtschaftlichste Angebot mit ca. 1 Mio. Euro abgegeben. Aufgrund aktueller Rechtsprechungen wurde weiterhin die Gebühren – und Wasserabgabesatzung angepasst. Von größerer Bedeutung ist dabei, dass künftig der Grundstückseigentümer für Schäden im Hausanschluss von der Grundstücksgrenze bis zum Wasserzähler und deren Reparatur aufkommen muss.

Verbandsvorsitzender Karl Wellenhofer informierte das Gremium anschließend über viele laufende und kommende Projekte. Die Auswechslung der Wasserhauptleitung in Mallersdorf-Pfaffenberg kann in diesem Jahr in Mallersdorf nicht mehr ganz fertig gestellt werde. Die Restarbeiten dauern im Frühjahr wohl ca. 4 Wochen. Anschließend werden die Leitungen in Pfaffenberg von der Brauerei Stöttner bis zum Ortsende Richtung Neufahrn ausgewechselt, Dauer ca. 3-4 Monate. Für 2024 sind insgesamt mehrere Leitungserneuerungen mit einer Gesamtlänge von rund 2.700 Metern vorgesehen u.a. in Oberwattenbach bei Essenbach. Im östlichen Bereich des Verbandsgebietes wird eine Verbindungsleitung von Frauenhofen nach Perkam zum Wasserzweckverband Straubing-Land mit Kosten von rund 250.000 Euro gebaut, um sich gegenseitig versorgen zu können. Um die Strombezugskosten langfristig zu senken, werden auf allen freien Dächern am Verwaltungssitz in Mallersdorf/Ettersdorf eine PV-Anlage mit Kosten in Höhe von 250.000 Euro installiert, womit ca. 200.000 KWh von den benötigten 900.000 KWh/Jahr selbst produziert werden, so Vorsitzender Karl Wellenhofer. Vor der Montage der neuen PV-Module muss jedoch auf dem Maschinenhaus die Dacheindeckung erneuert werden, dies wird mit rund 78.000 Euro zu Buche schlagen. Auch die mittlerweile 25 Jahre alte Fernwirk- und Steuerungstechnik, dass Herzstück des Verbandes, muss mit Kosten von rund 500.000 Euro erneuert werden, da keine Ersatzzeile mehr lieferbar sind und die Ausfälle zunehmen.

Zum Schluss dankte Vorsitzender Karl Wellenhofer allen Verbandsrätinnen  und -räten sowie den Beschäftigten des Wasserzweckverbandes für die stets gute, konstruktive und harmonische Zusammenarbeit.