Verbandsversammlung am 07.12.2022

Hohe Stromkosten müssen durch Kredit finanziert werden

Wasserzweckverband stellt Haushaltsplan mit großem Minus auf

Vor wenigen Tagen fand die Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes Mallersdorf statt und Vorsitzender Karl Wellenhofer bereitete in den einführenden Worten die über 30 anwesenden Räte auf einen geplanten Verlust von fast 1.5 Mio. Euro im Jahre 2023 vor. Ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine steigen insbesondere die Stromkosten von 300.000 auf 900.000 Euro. Ohne die Strompreisbremse wären diese um ca. 1.2 Mio. Euro angestiegen, da bei der Ausschreibung für das Kilowatt Strom statt bisher zwischen 4 – 5 Cent je Stromart künftig zwischen 65 und 72 Cent/kWh zu bezahlen sind. 2023 werden diese Mehrkosten von 600.000 Euro zunächst über einen Kredit zwischenfinanziert und ab 01.01.2024 wird es einen neuen, höheren Wasserpreis geben, so Wellenhofer.

2 PV-Freiflächenanlagen geplant

Um hier gegenzusteuern und den „Sonnenstrom“ zu nutzen, so Wellenhofer, ist geplant, in der Nähe der Wasserwerke in Mallersdorf und Mengkofen/Hofdorf jeweils PV-Freiflächenanlagen zu betreiben, da man an diesen Orten ca. 1.5 MWh von den rund 2 MWh Gesamtverbrauch im Verband benötigt. Verschiedene Gespräche wurden hierzu bereits geführt, auch die Änderung der Flächennutzungspläne wurden schon umgesetzt.

Anschließend wurde der Wirtschaftsplan von Werkleiter Ludwig Sigl in den einzelnen Positionen vorgestellt und erläutert. Sigl ging nochmals im Detail auf die steigenden Stromkosten ein, die laut Ausschreibungsergebnis 2024 etwas „günstiger“ als 2023 werden. Weiterhin sprach er die gestiegenen Personalkosten durch den Umstieg vom TVöD zum TVV (ca. 4%) und die von der Gewerkschaft geforderten Tariferhöhungen (vorab 5% von 10% geplant) an und verwies zudem auf die anstehenden Auswechslungen der Wasserleitung in der Ortsdurchfahrt Mallersdorf-Pfaffenberg sowie in der Kattenbachstraße in Mengkofen. Der Vermögensplan beinhaltet zudem Anlagenzugänge in Höhe von 1.995.000 Euro. Einen großen Anteil daran haben neue Baugebiete in den 14 Mitgliedsgemeinden mit einer Investitionssumme von 1.520.000 Euro. Der Haushalt mit einem geplanten Verlust von 1.46 Mio. Euro wurde vom Gremium letztlich einstimmig beschlossen.

Anbau mit barrierefreiem Zugang

Verbandsvorsitzender Karl Wellenhofer informierte anschließend über den aktuellen Baufortschritt der An- und Umbaumaßnahmen am Verwaltungsgebäude in Ettersdorf, der im Januar abgeschlossen sein wird und im Endausbau einen größeren Sitzungssaal, mehr Büroräume sowie einen barrierefreien Zugang Mittels Aufzug bietet. Daraufhin wurden die neuen „roten und gelben Gebiete“ aufgezeigt, Flächen, auf denen die Landwirte z. B. weniger düngen dürfen oder ein Zwischenfruchtanbau vorgegeben wird. Beides soll sich positiv auf den Grundwasserschutz auswirken. Auch die Regierung von Niederbayern engagiert sich mit der „Aktion Grundwasserschutz“ und dem Wasserschutzbrot für bessere Grundwasserleiter, so Wellenhofer. Beim Wasserschutzbrot düngen die Landwirte den Brotweizen nur zwei statt normal dreimal. In der Folge hat der Weizen bzw. das Weizenmehl weniger Eiweißgehalt, was wieder Handwerksbäcker speziell bearbeiten und daraus schmackhafte Brotwaren herstellen. Durch die geringere Düngegabe auf dem Feld wird auch der Stickstoffüberschuss reduziert, der letztendlich im Grundwasser landet. Als neuer Partner konnte hier die Bäckerei Weinzierl aus Bayerbach gewonnen werden.

Vom Landesamt für Umwelt wurden die Grundwassereinzugsgebiete für die Trinkwasserbrunnen in Hofdorf bei Mengkofen und Lengthal, Gemeinde Moosthenning, neu ermittelt, um auch hier den Grundwasserschutz zu forcieren.

Im Notfall eine Woche Wasserversorgung gesichert

Im Herbst wurden die stationären Notstromaggregate mit 14.000 Liter Kraftstoff befüllt und gewartet, um bei einem länger anhaltenden Stromausfall die Pumpen weiterbetreiben zu können. Der Kraftstoffvorrat würde für rund eine Woche Wasserversorgung ohne Strom ausreichen, so das Resümee von Wellenhofer. Im nichtöffentlichen Teil wurde das Gremium über einen Grundstückskauf am Wasserturm Bayerbach informiert, ebenso über die Einstellung zweier Auszubildender zur Fachkraft für Wasserversorgungstechnik ab Herbst 2023.

Zum Schluss dankte Vorsitzender Karl Wellenhofer allen Verbandsräten:innen und Mitarbeiter:innen des Wasserzweckverbandes für die stets gute und konstruktive Zusammenarbeit und wünschte ein frohes Weihnachtsfest.

 

Bilder zeigen das Notstromaggregat und das neue Treppenhaus mit Aufzug

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